
08.02.2018// Donnerstag & 09.02.2018 //Freitag
Wir verbrachten ingesamt drei Nächte in San Pedro. Nach der ganzen Reiserei wollten wir etwas ausspannen. In San Pedro war es sommerlich warm und wir wollten einfach in der Sonne relaxen und mal mehr als eine Nacht irgendwo verbringen. Also passierte die Tage nicht sehr viel. Morgens ging ich immer zur französischen Bäckerei um Brot und Croissants für das Frühstück zu holen, dann entspannten wir, lasen viel und genossen die Ruhe im Hostel.

Ab und an machten wir mal einen Spaziergang durch die Stadt. Aber das war auch schnell erledigt, denn eigentlich sind es nur 2 Straßen die durch kleinere Straßen verbunden sind.
Abends gingen wir immer essen und dann meist noch in eine Bar. Die Tage waren echt entspannt, es fühlte sich an wie ein faules Wochenende. Wir planten auch die weiteren Tage, denn wenn das Wifi mal funktionierte, dann war es auch endlich mal ein gutes und starkes Wifi.

San Pedro hatte seinen eigenen Charm. Es ist mitten in der Wüste, es war Regenzeit und wenn es nicht trocken und heiß war, dann regnete es, aber richtig. Das kam zum Glück meist nachmittags/ abends 1-2 mal vor aber dann war immer ein wenig Chaos. So fiel jeden Tag der Strom in der ganzen Stadt für ein paar Stunden aus und die Straßen waren danach so richtig matschig. Einmal hagelte es bei strahlendem Sonnenschein. Das war alles etwas verrückt. Oder wir saßen in der Bar und 5 min später ging der Strom aus. Der Betrieb ging normal weiter, als wir nach 2 h gehen wollten ging der Strom wieder an. Die provisorischen Dächer halten dem Regen meist auch nicht stand und so war die ganze Bar von Innen nass, aber das hat keinen gestört. 🙂 Auch stört es keinen, dass die zahlreichen Straßenhunde die Bars besuchen und um essen betteln. In San Pedro gab es besonders viele Straßenhunde. Ich meine in ganz Südamerika hatte ich bisher viele gesehen aber in San Pedro gab es noch mal mehr. Manchmal begleiten sie einen auch durch die Stadt während man spazieren geht.
San Pedro wird mir persönlich aber noch wegen etwas anderem in Erinnerung bleiben. Denn leider hatte ich mit meinem Hotelbett nicht so Glück, denn da versteckten sich Bettwanzen. Nach der ersten Nacht dachte ich es wäre wieder meine Empfindlichkeiten der Sonne gegenüber. Nachdem ich dann aber nach der 2. Nacht noch mehr rote riesige Punkte am Arm, Rücken und Gesicht hatte googelte ich mal nach Bettwanzen und die Bilder sahen genauso aus wie bei mir. Tja…das gehört dann wohl zu einem Backpacker Abendteuer dazu…es juckte wie die Hölle, ein Bild von meiner neuen Hautstruktur erspare ich euch auch lieber. Ich ging an dem Tag in 2 Apotheken, in der Hoffnung, dass sie eine Creme mit einem geringen Kortison Anteil haben, aber leider nein. Aber die Leute aus der Apotheke hatten Mittleid und gaben mir andere Salben und Tabletten gegen das Jucken. Das Hostel durchsuchte auch mein Bett fand aber nix….aber nach der 3. Nacht sah ich dann noch schlimmer aus, daher musste es das Bett gewesen sein.
10.02.2018 // Samstag
Wir hatten über Sky Airlines einen Flug von Calama (ca. 1 h entfernt von San Pedro) nach Santiago gebucht. Da der Flug erst 17 Uhr ging machten wir bis dahin das was wir die Tage zuvor auch gemacht hatten: entspannen und natürlich packen.

Wir hatten über das Hostel ein privates Shuttle nach Calama gebucht, das funktionierte alles wunderbar. Der Flughafen in Calama erinnerte mich sehr an den Flughafen in Dresden. Es war nix los und in max. 10 Minuten war man vom Eingang bereits abflugbereit am Gate 🙂 Mit 45 min Verspätung hoben wir dann auch in Richtung Santiago de Chile ab. Nach 2 h hieß es dann : Hola Santiago! Aber nur kurz, denn wir wollten erstmal an die Küste nach Valparaiso.
Um Geld zu sparen nahmen wir den öffentlichen Bus ins Zentrum, ab da begann das Abenteuer Santiago und seine Busse. Wir verpassten unseren Ausstieg, nicht weil wir nicht wussten wo er war, sondern weil unser Gepäck im Kofferraum des Busses war und das Gepäck wird nur an der Endstation ausgegeben. Da wir dies aber nicht wussten mussten wir bis zu Endstation fahren. Alles aber halb so schlimm, ich kratzte alle meine Spanisch Kenntnisse zusammen und der Busfahrer war so hilfsbereit, dass er dem anderen Busfahrer an der Endstation erklärte, dass wir unsere Station verpasst hatten und nun mit ihm zurück fahren werden. Wir mussten nicht noch einmal zahlen und der neue Busfahrer war auch ganz nett und zeigte uns genau wo wir aussteigen mussten. Es gibt in den Busen keine digitale Anzeige, daher war das wirklich freundlich. Und wenn man nicht an der Endstation raus möchte, dann muss man sein großes Gepäck mit in den Bus nehmen, was logistisch keinen Sinn ergibt, da sie auch mehr Menschen als Sitzplätze befördern und in normalen Reisebussen dann so schon kein Durchkommen ist, aber so ist das eben.
21 Uhr kamen wir dann endlich am richtigen Busterminal an. Und hier musste ich kurz Schmunzeln, Katie verlangte Tickets nach Valparaiso, sprach den Ort aber Englisch aus. Die Antwort der Frau am Schalter war direkt: NO! Also sprach ich den Ort Spanisch aus. Und plötzlich gab es Tickets 🙂 Ich glaube das Problem der Engländer ist, dass sie einfach nie eine andere Sprache sprechen müssen. Sie geben sich auch echt keine Mühe, zumindest meine Mitreisenden. 21.30 Uhr fuhr dann der Bus in Richtung Valparaiso ab. 2 h später kamen wir an und fielen dann auch gleich ins Bett.
11.02.2018 // Sonntag
Der Tag startete positiv, ich hatte keine weiteren Bettwanzen Bisse dazubekommen! Juhu! Also war es wirklich das andere Hostelbett!
Wir schliefen aus und da Katie, Sam und Tia an den Strand wollten, ich mich mit den Bettwanzen Bissen aber nicht so in die Sonne legen wollte trennten sich unsere Wege bis zum Abend. Ich erkundete die Stadt und wollte 15 Uhr an der Free Walking Tour von Tours4Tips teilnehmen. Das Wetter war herrlich warm und richtig sommerlich. Ich schaute mir zu erst den Hafen an und lief dann einen der ersten Hügel hinauf.
Valparaiso ist voller Streetart, schon bald konnte ich das auch sehen. Die Stadt liegt auf 42 Hügeln und diese sind mit Treppen und Aufzügen verbunden. Es war schön herumzulaufen, die Kunst an den Häusern zu bewundern und die kleinen Restaurants und Läden zu erkunden.

Wer mal da ist sollte unbedingt eine Walking Tour machen. Ich bin eh ein großer Fan davon. Am Ende zahlt man was man möchte und meist sind es junge Einheimische, die ihre Stadt auf eine witzige Weise näher bringen. Die Tour war wirklich schön und wir erkundeten noch mal mehr die verwinkelten Gassen.
Valparaiso war an dem Wochenende sehr lebendig. Denn es fand das Downhill Rennen „Cerro Abajo“ sponsert by RedBull statt. Die Biker fahren von Oben der Hügel bis runter in die Hafengegend. Das YouTube Video hier gibt da einen ganz guten Eindruck, was da wirklich abgeht. Ich habe davon leider erst während der Tour erfahren und daher war es dann zu spät um noch zuzuschauen. Aber man konnte die Menge jederzeit toben hören.
Da es Katies letzter Abend war investierten wir mal etwas mehr in unser Abendessen. Wir gingen in ein Thai Restaurant und feierten ihren Abschied an dem Abend.
12.02.2018 // Montag
Bei der Walking Tour hatte ich erfahren, dass es 10 Uhr eine Tour und 15 Uhr eine Tour gibt, welche beide total unterschiedlich sind. Da die anderen auch unbedingt eine machen wollten, ging ich zur 10 Uhr Tour noch mal mit. Und die war auch wieder spitze. Wir fuhren mit dem Bus auf einen der Hügel hinauf, besuchten ein Gefängnis, welches jetzt ein Kulturzentrum ist und erforschten neue Streetart. Die Tour ging sogar über 3 h, da unser Guide eifach so viel zu erzählen hatte. Am Ende tranken wir noch Cola mit Rotwein = Calimocho, dass macht man hier so 🙂
Wir aßen ein kleines Mittag in einem der kleinen Cafés. Ansonsten war der Tag dann noch sehr entspannt. Abends entschieden wir uns mal einen Abend im Hostel zu verbringen,wir holten Pizza und tranken noch mehr Rotwein mit Cola.
Valparaiso hat mir wirklich gut gefallen, schade das ich nicht noch mehr Zeit hatte, dann wäre ich doch mal nach Vina del Mar gefahren oder hätte auch mal einen Strandtag eingelegt. Aber Santiago ruft und damit auch mein wirklich voller letzter Tag in Südamerika!
13.02.2018 // Dienstag
Es war Zeit sich von Sam und Tia zu verabschieden. Wir frühstückten noch gemeinsam und ich machte mich gegen 11 Uhr auf den Weg zum Bus Terminal. Es war komisch die beiden zu verlassen. Gerade Sam hatte ich an meinem 1. Tag kennen gelernt und wir hatten tatsächlich fast 5 Wochen zusammen die drei Länder erkundet. Ich war also zum ersten mal richtig allein unterwegs. Worauf ich mich auch etwas freute, denn nach 5 Wochen fühlte ich mich wirklich mehr als sicher in Südamerika und wollte auch endlich mal die Erfahrung machen so richtig allein zu reisen. Es sind zwar nur etwas über 24h aber immerhin 🙂 Apropos Sicherheit. Ja, in der Gruppe habe ich mich immer sicher gefühlt. Allein wäre das sicher anders gewesen. Auch bekommt man als Gringa öfter mal Blicke von den Männern oder ein „beautiful“ hinterhergerufen. Aber das war alles sehr harmlos. Dennoch gab es auch bei uns in der Gruppe räuberische Überfälle. Nicht während der Zeit die wir zusammen waren aber manche waren ja vorher schon in anderen Südamerikanischen Ländern unterwegs.
Die Busse fahren sehr regelmäßig zwischen Valparaiso und Santiago. Ich zahlte 5€ für die 2 stündige Fahrt und 11.40 Uhr ging es dann los. Irgendwie war die Fahrt schön, es schien die Sonne ich ließ die Reise Revue passieren und war einfach sehr glücklich in diesem Moment.
Das nächste Abendteuer wartete auf mich in Santiago um zu Hostel zu kommen musste ich mit der Metro fahren. Der Ticketkauf war etwas wuselig aber dank Google Translator hielt ich dann auch eine Metrokarte in der Hand. Die Metro war voll, obwohl es 14 Uhr am Nachmittag war. Musiker unterhielten den ganzen Zug in einer enormen Lautstärke und wer Durst hatte konnte für einen schmalen Taler Wasser von den Metro Händlern kaufen.
Für die paar Stunden in Santiago buchte ich ein 6 Bett Dorm im Providencia Hostel, da traf ich auf eine ältere Dame, die mir gleich von ihrem Leben berichtete. Für mich war das eine richtige Globetrotter Omi, sie hat überall gelebt und sich entscheiden die Welt zu bereisen. Nach Europa kommt sie gerne um Nivea Creme zu kaufen 🙂 Das war eine herrliche Begegnung.
15 Uhr machte ich mich auf zum San Cristobal Hügel. Viel gelesen hatte ich über Santiago nicht, aber der San Cristobal Hügel war wohl einer der sehenswerten Sightseeing Spots. Schon die 30min zu Fuß dahin waren schön. Santiago ist eine sehr westliche Metropole und es gibt viele Universitäten. Gerade die Gegend um die Unis hat mir gut gefallen, viel Bars, Restaurants und bunte Häuser.
Da ich ziemlich faul war wollte ich den San Cristobal Hügel nicht hinauf wandern, man kann aber eine Seilbahn nehmen. Ich musste zwar eine Stunde warten bis ich endlich im Wagon der Seilbahn war aber die Fahrt in dem historischem Teil war es wert.
Auf dem Hügel angekommen findet man eine riesige Parkanlage und hat einen herrlichen Blick über die Stadt. Mich hat die Größe der Stadt echt beeindruckt.
Natürlich war es auch Smog verhangen. Laut dem Internet ist Santiago die Stadt mit der schlechtesten Luft, da geographisch kaum ein Luftaustausch möglich ist. Der Blick war trotzdem cool und ich nahm noch die Gondel über den Hügel um noch mehr zu sehen.
Als ich wieder runter wollte war die Schlange für die Seilbahn wieder ewig lang, daher entschied ich mich runter zu laufen. Der Weg war gar nicht lang, aber es war richtig heiß. Santiago hatte 30 Grad und die Sonne brütete wie verrückt. Aber so konnte ich kurz vorm Abflug in den kalten deutschen Winter noch mal die Sonne und Wärme geniessen.
Ich schlenderte noch etwas durch die Stadt und aß in der Utopia Restobar zu Abend und trank meinen letzten Pisco.
14.02.2018 // Mittwoch
Die Nacht im Hostel war so lala. Es war super warm im Zimmer und die eine hat geschnarcht wie verrückt. Also so extrem hatte ich das noch bei keiner Frau erlebt. Ich packte alles zusammen und machte mich 11 Uhr auf zum Flughafen. Wieder mit der Metro, diesmal gab es Breakdance Einlagen, aber definitiv nicht so Gute wie in New York. 🙂 Dann ging es wieder mit dem Bus zum Flughafen. Auf dem Flughafen hatte ich Glück und fand sogar noch eine Post. Das war in Chile irgendwie gar nicht so einfach. Dort konnte ich endlich meine letzten 3 Postkarten abgeben und dann ging der Flieger auch schon in Richtung Lima. Wieder zurück nach Peru! Aber nur für 3 h, denn von da ging mein geplanter Rückflug nach Amsterdam und dann weiter nach Berlin.
Damit endet diese für mich sehr besondere Reise. Ich gehe mehr als glücklich zurück nach Dresden, freue mich wie verrückt auf alle Lieben zu Hause und natürlich noch mehr auf das Kontrastprogramm ab Samstag: Skifahren. Denn das steht als nächstes an. In Dresden werde ich ca. 30h sein, da schon das nächste Abendteuer wartet, fällt der Abschied gar nicht schwer. Südamerika ist definitiv eine Reise wert und es gibt noch so viel zu sehen. Selbst nach Chile möchte ich noch mal kommen, denn ich habe den herrlichen Süden noch nicht gesehen!
Wenn mich jetzt einer nach meinen Highlights aus den letzten 5 Wochen fragt dann lässt sich das echt schwer beantworten. Es war neben der Landschaft auch die Leute die diese Reise so schön gemacht haben. Ich habe wieder ein paar Sachen über mich lernen können und bin dankbar über die Gespräche die wir alle geführt haben. Etwas sehr Wichtiges habe ich aber gelernt! Der nächste große Trip wird mit viel (!) weniger Gepäck stattfinden. Es ist nicht so, dass ich nicht alles aus meinem Rucksack benutzt habe aber es geht auch mit Weniger! Und dann ist das ständige Packen nicht so nervig oder das schlechte Gewissen, wenn man sein (viel zu schweren) Rucksack dem Busfahrer übergeben hat, damit er es in den Gepäckraum stemmt. Mal sehen ob es mir gelingt beim nächsten Mal mindestens 4 Kg weniger zu packen!
Ein paar persönliche Reisehighlights möchte ich aber trotzdem aufführen (ohne Ranking):
- Huacachina und das Sandboarden
- Die Kondore im Colca Canyon
- Der Inka Trail
- Rainbow Mountain
- Uros Inseln im Titicaca See
- Salar de Uyuni
- San Cristobal in Santiago
- und nicht zu vergessen die Anden und ihre Höhe bzw. Altitude, das war das meist genanteste Wort der ganzen Reise! 🙂 Da lernt man das Sealevel erst mal richtig zu schätzen.
Adios Südamerika! Ich komme wieder!