
21.01.2018 & 22.01.2018// Sonntag & Montag
Sonntag und Montag verbrachten wir in Cusco. Wir erreichten Cusco mit dem Nachtbus von Arequipa in 10,5h. Montag passierte nicht mehr viel, wir schlenderten durch die Stadt und ruhten uns vom Nachtbus aus. Cusco hat wirklich schöne Cafe’s und Restaurants, sowie ein herrliches Flair.

Am Sonntag hatten wir nur einen Termin, das Briefing für den Inka Trail stand auf dem Programm. Ab Mittwoch werden wir 4 Tage wandern. Ziel ist am Ende der Machu Picchu. Wir gingen Tag für Tag durch, die Strecke, die Höhenkilometer und klärten alle unsere Fragen. Wir dürfen auch nur 6kg Gepäck (inkl. Schlafsack und Luftmatratze) mitnehmen, denn das wird von Trägern für uns getragen aber diese Träger dürfen nur insgesamt 25kg tragen. Daher gingen wir genau durch was man alles einpacken soll. Wir schauten uns noch die Zelte und Luftmatratzen an und ab da war dann jeder ganz schön aufgeregt!
Montag machten viele ein Tour zum Wasserrafting. Ich entschied mich einen Tag Pause zu machen und noch mal Kraft vor dem Inka Trail zu tanken. Ich genoss die Zeit für mich, schrieb den letzten Blogpost und schaute mir die Stadt mal ganz allein an. Ich lief zum San Pedro Markt. Leider gibt es davon keine Bilder, denn da ich allein unterwegs war ließ ich alle Wertsachen zu Hause und nahm nur ein paar Soles (Peruanische Währung) mit. Wer mehr über den Markt erfahren möchte, der kann gerne bei Nora von Info Peru vorbeischauen, sie hat einen tollen Beitrag mit Bildern über den Markt geschrieben. Ich war ganz stolz auf mich, denn ich verhandelte alle meine Einkäufe auf Spanisch 🙂

Den Nachmittag nutzten wir um uns auf den Inka Trail vorzubereiten. Wir packten unsere Sporttaschen und unseren Tagesrucksack, checkten das Gewicht und kauften noch letzte Dinge ein. In Cusco kann man alles für einen Trekkingtrip kaufen. An jeder Ecke bieten sie Outdoorbekleidung und Zubehör an. Also wer nix hat kann sich hier günstig eindecken.
23.01.2018 // Donnerstag
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg nach Ollantaytambo, unterwegs hielten wir in einem kleinen Dorf an. In diesem Dorf zeigten uns die einheimischen Frauen wie sie die Wolle von Alpakas und Schafen zu Textilen Produkten verarbeiten. Das war echt interessant und die Peruanerin war auch sehr lustig.
Wir schauten uns noch etwas auf dem Gelände um. Entdeckten auch zum ersten mal Meerschweinchen (lebend).
Das Meerschweinchen Thema ist bei uns in der Gruppe ein sehr Großes. Denn Sam aus der Gruppe hatte als Kind über 100 Meerschweinchen und züchtetet sie und viele von uns hatten eins als Haustier. Daher waren wir alle entzückt die Meerschweinchen zu sehen. Da sie hier ja aber keine Haustiere sind, sondern Essen waren sie sehr scheu. Probieren werden wir sie sicher trotzdem noch.
Auf dem Weg nach Ollantaytambo wird man mal wieder von der Schönheit der Anden verzaubert und hat einen tollen Blick in das Heilige Tal.

In Ollantaytambo angekommen machten wir eine kleine Wanderung zu einer Inka Ruine. Der Blick auf die Stadt von oben war wirklich schön, selbst im Regen.
Wir gingen abends alle gemeinsam Abendessen, also das letztes Dinner vor dem Inka Trail, falls es einer nicht überleben sollte 🙂
24.01.2018 // Mittwoch
Inka Trail

Heute war der Tag gekommen, der Inka Trail stand auf dem Programm. 8 Uhr sind wir in Richtung Start gefahren. Dort trafen wir auf die Porter. Wir packten noch alle unser Taschen zusammen und überreichten sie den Portern (Trägern).

Dann ging es zum Checkpoint. Unsere Erlaubnis für den Trail und unserer Reisepässe wurden geprüft. Gegen 10 Uhr ging es dann endlich los.
Die Strecke am ersten Tag verlief durch sehr viele Dörfer. Deshalb kamen uns viele Pferde und Esel entgegen oder standen einfach mitten im Weg. Ich machte mir an dem Tag den Spaß und zählte jeden Hund der unseren Weg kreuzte:) Ihr könnt ja mal raten wie viele es waren. Die Auflösung gibt’s am Ende von dem Tag.
Wir sahen auch eine erste Inka Ruine.

Als es Mittag war, kamen wir das erste mal in den Genuss des Essens während des Inka Trails. Denn zwei der Porter sind richtige Köche. So gab es zum Mittag 3 Gänge. Suppe, Hauptgang und Dessert. Und alles war super lecker. Man muss bedenken Sie kochen alles im Kochzelt, welches extra immer aufgebaut und dann wieder abgebaut wird um es zur nächsten Station zu tragen. Wir erreichten unser erstes Camp gegen 16 Uhr. Herrlich im Grünen gelegen umringt von den Bergen bei einer Familie auf dem Grundstück. Die Porter, die uns zwischenzeitlich überholt hatten klatschten Beifall für die erste Etappe von 11km. Es wurde jedem eine Schüssel warmes Wasser bereitgestellt und die Zelte mit aufgeblasener Luftmatratze standen auch schon bereit. Was für ein Service.
Anschließend gab es Tee und Kräcker im Speisezelt, später dann Abendessen mit Vorsuppe und Hauptgang. Also so kann ich mir Camping vorstellen:) Da wir 5 Uhr aufstehen mussten lagen wir alle gegen 20.30uhr im Zelt.
Äuflösung Hunderätsel: 30 Hunde kreuzten unseren Weg! Na wer war nah dran?
25.01.2018 // Donnerstag
Pünktlich 5 Uhr wurden wir geweckt mit einem heißen Coca Tee und einer Schüssel mit warmen Wasser. Zusammenpacken mussten wir nur unser persönliches Zeug, denn auch die Luftmatratze und Co. wurden wieder von den Portern gepackt. Im Speisezelt war der Tisch schon gedeckt. Es gab Porridge und danach noch Pancakes mit Tiernamen! Die sind echt verrückt in der Küche!
6.30Uhr wanderten wir los. Heute stand der härteste Tag auf dem Programm! Denn wir würden den höchsten Gipfel des Trails erreichen. Dazu mussten wir 1000 Höhenmeter erklimmen. Das Wetter war herrlich. Die Sonne brutzelte richtig.
Wir wanderten in Etappen und machten meist nach 1,5h eine größere Pause. Es ging natürlich immer nur bergauf! Die Landschaft wechselte, es gab nun richtigen Wald und grüne Wiesen.

Die Höhe machte sich bemerkbar. Ich habe das Gefühl bei mir geht immer ab 3500m nix mehr mit sportlichen Aktivitäten! Stufe für Stufe und Meter für Meter quälte ich mich hinauf. Ich lief viel allein. Ich mochte die Ruhe und die schöne Landschaft mit den Bergen. Das Atmen viel immer schwerer, immerhin kratzten wir schon an der 4000 was die Höhe betraf. Das Schlimme war man konnte den Weg ganz genau sehen, das motivierte mich wenig, also musste Ablenkung her.
Ich entschied mich für Musik. Mit Musik lief ich von ganz allein, zwar immer noch in Zeitlupe, denn die Luft wurde immer dünner. Die letzten Stufen gaben einem den Rest, ich fluchte wie verrückt und hasste jede Stufe. Aber um 11.32 Uhr erreichte ich den Gipfel vom Warmiwanuska auch genannt der Dead Woman’s Path auf 4215m. Ein pures Glücksgefühl überkam einen. Die Aussicht war herrlich. Man konnte schön über beide Täler schauen.

Nach dem Aufstiegt kam der Abstieg. 1,5h Stufe für Stufe wieder runter, das war auch nicht immer so einfach.
Katie und ich kamen dann 13.30Uhr im Camp an. Es war ein großer Campingplatz auf 3600m mit sehr unschönen Toiletten. Aber wir wollten ja das volle Erlebnis 😉
Es gab wieder ein tolles Mittagessen. Diesmal hatten wir es uns alle wohlverdient. Da wir zeitig im Camp waren genossen wir die Sonne und spielten Karten. Zur Teatime am Nachmittag gab es sogar Popcorn! 🙂
26.01.2017 // Freitag
Die Nacht war kalt, seit 3 Uhr regnete es in Strömen und wir mussten wieder um 5 Uhr aufstehen. Zum Frühstück gab es Toast und Omelett. Gut gestärkt und mit der Regenjacke ausgerüstet ging es also los. Meine Laune war nicht die beste, ich glaube es lag am Regen. Heute würde es auch wieder herausfordernd werden, denn 16km standen auf dem Programm.
Da wir im Tal waren mussten wir mal wieder den Berg rauf! Motivation gleich null, es blieb mir aber keine andere Möglichkeit. Der Regen hörte zum Glück nach 30min auf. Belohnt wurden wir mit einer Inka Ruine und einem tollen Blick ins Tal und auf unseren Campingplatz.


Eine riesige Wolke zog vor unseren Augen durch das Tal und versperrte die Sicht. Der nächste Gipfel den wir erobern wollten war der Runquracay auf 3970m. Der Anstieg war wieder hart. Ich mochte noch immer keine Stufen auf über 3500m Höhe.

Der Ausblick war aber wieder toll. Die Anden sind schon einfach beeindruckend! Manche Gipfel sind so schön mit Schnee bedeckt.
Natürlich ging es wieder runter. Damit es mehr Spaß macht, schien die Sonne!
Die Landschaft änderte sich langsam. Wir erreichten den Cloud Forrest. Der Nebelwald machte seinem Namen nicht alle Ehre, denn es war kein Nebel zu sehen oder irgendwelche Wolken. Also schmierten wir uns alle 20min mit Sonnencreme ein und verbrannten uns trotzdem. Die nächsten Inka Ruinen warteten auf uns.
Die nächste Etappe ging moderat auf und ab und manchmal auch geradeaus, welch Seltenheit in den letzten Tagen und wir hatten dabei immer einen tollen Blick.
Zum Mittag hatten wir einen wirklich grandiosen Platz. Mitten auf dem Berg.
Da es unser letztes Mittag war, drehten die Köche noch mal richtig durch und zauberten ein Buffett mit u.a. Pizza! Zum Nachtisch gab es Kuchen! Unglaublich! Bis auf die Schlaf- und Sanitärsituation könnte man schon fast von Glamping sprechen.
1,5h Abstieg standen auf dem Programm! Ich lief mit 3 anderen aus der Gruppe. Wir versuchten so schnell wie die Porter den Abstieg zu nehmen und hatten dabei eine Menge Spaß. Ein bisschen Rumblödeln gehört eben auch dazu. Das Runtersprinten klappte ganz gut, denn wir erreichten Höhen unter 3000m und da konnte jeder mal zeigen, dass er doch fit ist 🙂
Ziel war eine wunderschöne Inka Ruine namens Intipata. Da wir durch unsere Sprinterei 40min Vorsprung hatten, machten wir Fotos und genossen die Aussicht auf das Tal.
Machu Picchu war nur ein Berg entfernt von uns. Irgendwie unvorstellbar. Wir kamen am letzten Campingplatz um 18 Uhr an. Wir sind also 12h unterwegs gewesen. Das war schon eine Tour! Wir machten uns kurz frisch und dann gab es auch schon Abendessen! Schnitzel!
Nach dem Abendessen trommelten wir alle Porter zusammen. Es waren 18 Leute. 18 kleine Heinzelmännchen die uns das Campen so leicht wie möglich machten. Wir bedankten uns und übergaben einen Umschlag mit einem großzügigen Trinkgeld. Ich war wirklich jeden Tag beeindruckt welchen Job diese Menschen ausüben! Harte Arbeit. Ein toller Service. Glücklich sahen sie nicht immer aus. Manche wanderten in Sandalen. Oft dachte ich viel über die Porter nach auf dem gesamten Track. Und ich hätte gerne mehr Spanisch gesprochen um mehr über sie zu erfahren.
Der Koch bedankte sich auch noch mal bei uns, dass wir Peru besuchen und den Inka Trail gewandert sind. Es war ein schöner Abschied von Ihnen.
Danach ging es gleich ins Zelt, denn die Nacht war kurz!
27.01.2018 // Samstag
3 Uhr war die Nacht zu Ende wir hatten 30min Zeit um die Zelte von unserem persönlichen Zeug zu befreien. Denn die Porter waren im Stress. Sie mussten 5.30 Uhr den Zug bekommen, denn das ist der einzige Zug, der Die Porter nach Ollantaytambo zurückbringt. Es gab Brot zum Frühstück und ein Snackbox für jeden. Dann räumten wir den Platz, damit die Porter alles zusammen räumen konnten. Es war 4.25 Uhr. Leider darf man erst ab 5.30 Uhr den Inka Trail wandern. Also reihten sich alle Gruppen am Checkpoint auf und warteten 1 h. Bänke gab es nur für die ersten beiden Gruppen… also setzten wir uns auf den Boden. Wir genossen die Dämmerung und die damit einsetzenden Geräusche des Waldes.
Auf ging es pünktlich zu unser letzten Etappe. Etwas über 1h trennten uns vom Machu Picchu! Der Weg war schön, die Sonne blendete uns ordentlich ins Gesicht. 6.38 Uhr erreichte ich das Sonnentor und damit den ersten Blick auf den Machu Picchu! Wow! Wir waren wirklich da! Das Glück war wieder auf unserer Seite, es war keine Wolke am Himmel und das in der Regenzeit!

Wir genossen den Ausblick, snackten unsere Snackbox und waren alle mehr als happy!
Nach weiteren 40min erreichten wir dann tatsächlich den Machu Picchu. Kantu und Kitty (sie hatte zu spät gebucht und konnte den Inka Trail nicht wandern) warteten schon auf uns. Wir fielen uns alle in die Arme. Glück, Stolz und Freude machte sich breit! We survived the Inca Trail!
Damit der Post nicht noch länger wird gibt’s im nächsten Post alles über den Machu Picchu und natürlich noch weitere atemberaubende Geschichten! 🙂
Final kann ich sagen es war ein absolut einmaliges Erlebnis diesen Trail zu wandern. Es gab viele Ups uns Downs aber am Ende sollte man wenn man den Machu Picchu sehen will doch einmal den Spuren der Inka folgen und den Trail wandern. Die Landschaft, die Höhen und die Inka Ruinen lohnen sich auf jeden Fall.
2 Kommentare zu „Peru: Cusco // Inka Trail“